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Christentum und Politik in Deutschland







18.06.2023
von Oliver Zielinski

Vom christlichen Leben 2.7

Wie wir leben sollen – Die 10 Gebote (Gebot 8)



Eines hat Jesus immer wieder hervorgehoben. Die Liebe. Sie ist das wichtigste Gebot unter allen, abgesehen vom ersten Gebot. Er wusste, wenn sich die Menschen untereinander lieben, tun sie sich nichts Böses und erfüllen die anderen Gebote automatisch. So ist es auch hier: Wer seinen Nächten liebt, der redet nicht falsch Zeugnis.


Das achte Gebot


Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.


Damit sind wir nun beim achten Gebot angelangt, das Gebot, nicht falsch Zeugnis zu reden. Was aber fordert Gott mit diesem Gebot von uns?

Das erste und eindeutigste ist eine Aussage vor Gericht. Vor dem Angesicht Gottes ist jeder Mensch gleich, sei er arm oder reich, sei er Frau oder Mann, hat er Erfolg im Leben oder nicht. Diese Kriterien sind nicht wichtig. So fordert er auch von uns, niemandem Unrecht zu tun. Wer das Amt des Richters inne hat, der soll richten, aber ohne Ansehen der Person. Es ist schon immer ein großes Übel gewesen, dass die Menschen lügen und betrügen. Auch vor Gericht war und ist es nicht anders. Gott will aber, dass Recht auch Recht bleibt. Es soll niemand bevorzugt werden, weil er reich ist oder aus einem anderen Grund. So muss sich ein Richter völlig frei davon machen. Er darf weder Opfer noch möglichen Täter vorverurteilen. Auch von Politik und Medien darf er sich nicht beeinflussen lassen. Es muss völlig egal sein, ob der vermeintliche Täter oder das Opfer irgendeine ungewünschte Gesinnung haben oder nicht, ob sie arm sind, ob sie Akademiker sind oder was auch immer. Er darf nur die Sache beurteilen und verurteilen. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Gleiche gilt für die Zeugen. Sie müssen ebenso ohne Ansehen der Person aussagen. Auch wenn mit der richtigen Aussage ein Freund zu Fall gebracht wird, muss wahrheitsgemäß ausgesagt werden. Wer vor Gericht falsch aussagt, um auf einen Freispruch des Täters hinzuwirken, macht sich gleichermaßen schuldig, wie einer, der falsch aussagt, um einen zum Täter zu machen, der es nicht ist.

Wer etwas sicher weiß, sodass er es vor Gericht bezeugen kann, der darf den Täter nicht decken. Wenn gegen ein Verbrechen oder einer Straftat ermittelt wird, und man kann mit einer wahrheitsgemäßen Aussage den Täter überführen, hält aber Fakten zurück, dann verstößt man ebenso gegen das Gebot. Es wird dem falschen Zeugen nichts nützen, wenn er sagen kann: „Alles was ich gesagt habe, war die Wahrheit.“ Wenn ein anderer ihn dadurch als Lügner überführt, dass er bezeugen kann, dass dieser bestimmte Sachverhalte zurückgehalten hat, die er aber wusste und die ein ganz anderes Bild ergeben, dann wird es ihm nichts nützen, dass seine Angaben nicht gelogen waren.

"Diese sechs Dinge hasst der HERR, diese sieben sind ihm ein Gräuel: stolze Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen, ein Herz, das arge Ränke schmiedet, eilige Füße, die zum Bösen laufen, ein falscher Zeuge, der frech Lügen redet, und wer Streit zwischen Brüdern anrichtet."
(Sprüche 6: 16-19)

Unter anderem an diesem Bibelspruch ist erkennbar, wie sehr Gott falsche Zeugen hasst. Es sollte sich also jeder davor hüten, ein solcher Zeuge zu sein. Der HERR warnt davor eindringlich und verschweigt auch nicht, was mit denen passiert, die solches tun.

"Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner, deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod."
(Offenbarung 21: 8)

Wer leben will, der muss bei der Wahrheit bleiben. Der, der aber diese Gebote aufgestellt hat, ist einer, der nicht etwa etwas fordert, was er nie erlebt hat. Gott selbst, der das von uns fordert, hat auch erlebt, wie es ist, unter die falschen Zeugen und Lügner zu geraten.

"Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, dass dieser unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben …"
(Lukas 23: 1-2)

Als Jesus Christus vor Pilatus stand, wollten die Pharisäer Pilatus beeinflussen, damit Jesus zum Tode verurteilt wird. Sie stellten diese Lüge auf, obwohl sie wussten, dass Jesus das nie gesagt hat. Auf die Steuerfrage antwortete er bekanntermaßen so:

"Zeigt mir die Steuermünze! Und sie reichten ihm einen Silbergroschen. Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!"
(Matthäus 22: 19-21)

Sie offenbarten damit die Bosheit, vor der u.a. dieses Gebot schützen soll. Die Pharisäer waren die religiöse Autorität ihrer Zeit. Sie fürchteten anscheinend ihre Macht und Stellung zu verlieren. Obwohl sie alle seine Wunder gesehen und gehört hatten, wollten sie ihn nicht anerkennen. Sie verleugneten damit den lebendigen Gott, obwohl ja gerade sie es waren, denen sein Wort und Wille anvertraut war. Sie wussten genau, was der HERR von ihnen fordert und was ihnen droht, wenn sie gegen sein Wort handeln.

Damals wie heute ist es die Kirche, der das Wort anvertraut ist. Sie ist es also, die es wahrheitsgemäß weitergeben muss. Tut sie es nicht, führt sie die Menschen in die Irre und hindert ihren Weg zu Gott. Was sie sagt, muss der Bibel, also Gottes Wort, entsprechen. Alle Christen, aber besonders die Kirchen, haben den Auftrag dazu wie Jesus sagt:

"Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe."
(Matthäus 28 19-20)

Wenn sie aber lehren, dann zeugen sie von Gott. Zeugen sie aber bewusst falsch, sind sie falsche Zeugen. Ob auch das direkt unter dieses Gebot fällt oder nicht, sie zeugen falsch. Die EKD beispielsweise macht daraus nicht mal mehr einen Hehl.

Auf einen Brief zum Thema Homosexualität antwortete die EKD u.a. folgendermaßen:

“In der Bibel gibt es eine Fülle von Aussagen und sogar Geboten, die wir heute aus guten Gründen nicht befolgen oder gar ablehnen.“ Siehe hier.

Der Schreiber dieses Briefes, wie auch ich, haben hier die gleiche Meinung: Die Bibel lehnt Homosexualität klar ab, also ist es auch bei dieser Sache die Aufgabe der Kirche, die Menschen richtig zu lehren. Aber nicht nur, dass der Rat der EKD dies bewusst ablehnt und falsch lehrt, sie bekämpfen auch diejenigen, die es richtig lehren, wie am Verfahren gegen den beliebten Pastor Olaf Latzel aus der Martini Gemeinde in Bremen zu sehen ist. So werden sie zu falsche Zeugen.

So ist zusammengefasst alles verboten, was jemanden in ein falsches Licht rückt, ihn verleugnet und in seinem Ruf, Ehre und Ansehen schädigt. Wer so handelt, lebt nicht nach der Liebe.