Hier wieder einige Beispiele zum Thema Christenverfolgung, welche Politik und Mainstream-Medien „entgangen“ sind.
Iran:
Anklage wegen „Handelns gegen die nationale Sicherheit“ und „Blasphemie“ befürchtet
Wie die Menschenrechtsorganisation Article18 berichtet, führten Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden am 26. Juni eine Razzia in einer Hauskirche in Nischapur durch und verhafteten Keyvanmanesh sowie zwei Frauen und einen Mann, die namentlich nicht genannt werden können. Mindestens acht weitere Christen waren laut Article18 bei dem Treffen anwesend; ihnen wurde eine baldige Vorladung angekündigt. Zudem wurden Bibeln und Mobiltelefone konfisziert und die Christen gezwungen, eine Erklärung zum Verzicht auf weitere Treffen zu unterzeichnen. Keyvanmanesh wird im Vakilabad-Gefängnis in Maschhad festgehalten, die anderen drei Christen im Gefängnis von Nischapur.
Nach Informationen von Article18 steht den vier Christen ein Gerichtsverfahren mit der Anklage wegen „Handelns gegen die nationale Sicherheit durch Propaganda gegen die Regierung“ sowie „Beleidigung des Heiligen“ (Blasphemie) bevor. Christen muslimischer Herkunft sehen sich häufig mit solchen Anklagen konfrontiert – in den vergangenen Jahren wurden Dutzende iranische Christen mit ähnlicher Begründung zu oftmals langjährigen Haftstrafen verurteilt. Auch wenn in Iran vorgeblich Religionsfreiheit herrscht, kann die Abwendung vom Islam mit dem Tod bestraft werden. Konvertiten zum christlichen Glauben werden nicht als Christen anerkannt. Sie dürfen auch die Gottesdienste der armenischen und assyrischen Christen nicht besuchen und sind somit zu Treffen im privaten Rahmen gezwungen.
(Quellen: Open Doors)
Pakistan:
Am 8. August wurden auf einem öffentlichen Spielplatz drei Jugendliche verletzt und ein 65 jähriger Mann getötet. Laut Open Doors war der ermordete Wilson Masih der Bruder von Hendry Masih, einem christlichen ehemaligen Mitglied des pakistanischen Parlaments. Dieser war 2014 von seinem Leibwächter in Quetta getötet worden.
Weiterhin berichtet Open Doors, dass am 4. Juli Ashfaq Masih, 34, christlicher Besitzer eines Fahrradgeschäfts, wegen Blasphemie zum Tode verurteilt. Es soll zuvor einen Streit mit einem Kunden gegeben haben, welcher seine Reparatur nicht bezahlen wollte. Als Masih das ablehnte, wurde er wegen Beleidigung des Propheten Mohammed angeklagt und verhaftet. Er bestreitet die Tat.
Indien:
Laut Open Doors zerstörte eine aufgebrachte Menschenmenge am 31. August die Pietà-Statuen einer Kirche im Punjab-Distrikt Tarn Taran, während der Wächter mit vorgehaltener Waffe am Einschreiten gehindert wurde. Dabei schlugen die Angreifer der Jesus-Statue den Kopf ab und nahmen ihn mit sich.
Libyen:
Im Westen Libyens wurde ein Christ muslimischer Herkunft wegen Apostasie zum Tod verurteilt – und das, obwohl der Abfall vom Islam nach libyschem Recht gar nicht strafbar ist. Doch inmitten des Bürgerkriegs gibt es keine einheitliche Rechtsprechung, stattdessen kontrollieren verschiedene Milizen weite Teile des Landes. Der junge Mann hatte vor etwa vier Jahren zum christlichen Glauben gefunden und war seither bereits mehrfach durch Milizen verhaftet und unter Druck gesetzt worden, seinem neuen Glauben abzuschwören. Auch bei seiner jüngsten Verhaftung war der Konvertit zur Rückkehr zum Islam gedrängt worden. Als er sich weigerte, verhängte nun schließlich ein lokales Gericht das Todesurteil gegen ihn. Zudem wurde der Christ gezwungen, dieses Urteil in der lokalen Zeitung und im lokalen Radiosender bekannt zu geben. Während des Gerichtsverfahrens hatte der Angeklagte keinen Zugang zu einem Anwalt.
(Quellen: Open Doors)
Der zum Tod Verurteilte wird wissen, warum er nicht widerruft. So kann man nur den Hut ziehen. Bittet betet für ihn und alle anderen Unterdrückten und zu Unrecht Verurteilten, dass der Herr ihnen helfe und sie befreie. Aber egal wie es ausgeht. Es wird ihnen zur Gerechtigkeit gerechnet, da bin ich sicher.
Ich werde einen Brief an den Beauftragten für Religionsfreiheit, Frank Schwabe (SPD) schreiben. Dabei werde ich auch diese Beispiele nennen. Man darf gespannt sein, was er dazu zu sagen hat, falls überhaupt geantwortet wird. Im Mainstream war von all dem allerdings nichts zu finden, besonders der Tagesschau. Werden Christen ermordet, zu Unrecht verurteilt, schikaniert oder vergewaltigt, ist das ja kein Grund zum Aufschrei. Verbrechen dieser Art sind für sie offenbar belanglos.