Die Tagesschau vom 24.05.2022 berichtet erneut schockiert über Misshandlungen und Verfolgung der Uiguren in China. Dem Bericht zufolge werden sie in Internierungslager gesperrt, gefoltert und misshandelt. Auch Außenministerin Baerbock kommt zu Wort und kommentiert das chinesische Vorgehen mit folgenden Worten:
„Das ist nichts, worüber man hinweggehen kann, und das ist auch nichts, worüber man schweigen kann.“
Es ist keine Frage, dass solch ein Vorgehen nicht geduldet werden kann. Es ist vollkommen richtig, darüber zu berichten. Gut ist auch, dass sich die deutsche Außenministerin dazu äußert. Wenn für diese Menschen auf politischem Weg etwas erreicht werden kann, dann sollte sich auch Deutschland dieser Sache annehmen.
Fragwürdig ist aber, warum gerade die Uiguren zum x-ten Mal in der Tagesschau zu sehen sind, aber weiterhin kein Wort über verfolgte Christen zu hören ist. Weder Politik noch Medien zeigen auch nur das geringste Interesse an verfolgten Christen, nicht in China und auch nicht sonst wo auf der Welt. Dabei wäre dieser Bericht dazu geeignet gewesen, über verfolgte Christen und auch generell verfolgte Minderheiten, in China zu sprechen.
Grund genug dazu gibt es. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors ist China auf Platz siebzehn. Laut Open Doors haben sich die Umstände für Christen in den letzten vier Jahren, massiv verschlechtert. War China im Jahr 2018 noch auf Platz 43, hat sich das Land nun bis auf Platz 17 vorgearbeitet.
China ist streng atheistisch. Alles was nicht der kommunistischen Ideologie entspricht, wird als Bedrohung wahrgenommen. Christen und auch andere religiöse Gruppen werden immer mehr überwacht und stehen unter Druck, den kommunistischen Gedanken zu vermitteln. Regelmäßig kommt es zu Razzien und Verhaftungen. Zudem werden christliche Inhalte aus dem Internet entfernt, wie beispielsweise Bibel-Apps, und auch vor Hausdurchsuchungen schrecken die Behörden nicht zurück.
Auch im gesellschaftlichen Leben sind Christen benachteiligt. Sie sind bei allen Behördenpositionen, welche eine Parteimitgliedschaft erfordern, ausgeschlossen. Mithilfe eines Belohnungssystem werden Beamte dazu animiert, Unregelmäßigkeiten zu melden.
Die Liste der Restriktionen könnte nahezu unbegrenzt weitergeführt werden. Es ist beschämend, was aus diesem Land geworden ist. Unsere gutmenschliche Regierung setzt sich für alles und jeden ein, außer für die eigene Bevölkerung. Im Bereich der Außenpolitik setzt man sich ebenfalls für alle möglichen diskriminierten Gruppen ein. Lediglich die Christenverfolgung hat keinen Platz. Christen sind diesen Politikern völlig egal. Darüber kann man hinweggehen, darüber kann man schweigen.
Ich kann euch nur bitten. Betet für die verfolgten Brüder und helft wo ihr könnt.