Falls jemand – nach meinem Bericht vom 24.06.2022 – die Hoffnung hegte, dass das Thema Christenverfolgung nun öfter Eingang in die Mainstream-Medien bekommen würde, wird leider enttäuscht. Die Redaktion der Tagesschau ist nach dem gerade mal 25 Sekunden langen Bericht über ermordete Christen in Nigeria zu alten Tugenden zurückgekehrt. Seit dem 06.06.2022 wurde nicht wieder über Christenverfolgung berichtet. Die Meldung von Anfang Juni war also genau das, wonach es aussah: Ein lustlos dargebotener Alibi-Bericht. Vorfälle, über welche man hätte berichten können, gab es genug.
Hier eine kleine Auswahl der letzten Ereignisse, die zwischen Wetterbericht und LGBTQ-Werbung in der Tagesschau keinen Platz mehr fanden:
Kongo: Am 07.07.2022 begann ein mehrtägiger Angriff, bei welchem mehr als ein Dutzend Christen ermordet wurden. Bei den Angriffen wurde – laut evangelisch.de – eine Klinik in der Stadt Lume angegriffen und hunderte Häuser in der Umgebung niedergebrannt. Mindesten 30 Kinder werden seitdem vermisst. Angreifer war die islamische ADF-Miliz, die seit Jahren Anschläge auf Christen verübt und Teil des IS ist.
Tadschikistan: Einem Bericht von Open Doors (08.07.2022) zufolge, dürfen seit Mai keine weiteren christlichen Kirchen mehr gebaut werden. Dies teilte Sulaymon Davlatzoda, der Vorsitzende des staatlichen Komitees für religiöse Angelegenheiten, den Kirchenleitern bei einer Versammlung mit. Zudem erinnerte er die anwesenden Christen an ein seit 2011 bestehendes Gesetz, wonach keine Personen unter 18 Jahren an religiösen Veranstaltungen, mit Ausnahme von Beerdigungen, teilnehmen dürfen.
Iran: Pastor Joseph Shahbazian wurde am 07.06.2022 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Zwei weitere Christen müssen, laut Open Doors, für sechs Jahre ins Gefängnis, weil sie in einer Hauskirche Leitungspositionen übernommen haben.
Nigeria: Am 22.05.2022 berichtete das katholische Nachrichtenportal kath.net von 20 Nigerianern, die vom IS ermordet wurden. In einem Video veröffentlichten die Täter ihre Morde auf ihrem eigenen Nachrichtenportal. In dem Video drohten sie der gesamten Christenheit mit „ewigem Krieg“. Der Sprecher in dem Video wird mit folgenden Worten zitiert:
„Wir werden nicht ruhen, bis wir uns für unsere Brüder an den Christen in der ganzen Welt gerächt haben.“ Es ist also davon auszugehen, dass die ermordeten Nigerianer Christen sind.
Laut dem Nachrichtenportal waren die Morde ein Racheakt wegen des im Februar getöteten Anführers und eines Sprechers des IS.
Die Verfolgung von Christen nimmt immer mehr zu. Daher kann ich euch nur bitten: Betet für eure Brüder.