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Christentum und Politik in Deutschland







13.11.2022
von Oliver Zielinski

Kommentar zur Antwort von Tim Vollert (SPD)



Anerkennend muss man sagen: „Gar nicht schlecht.“ Von Politikern ist man ja eher gewohnt, gar keine Antwort, oder eine aus Textbausteinen zu erhalten. Nicht so bei Tim Vollert. Eine Antwort, nur zwei Tage später und nicht einmal aus Textbausteinen. Schade nur, dass es das einzig Positive an seiner Antwort ist.

Am 06.11. twitterte Tim Vollert folgenden Satz:

„Das Christentum nimmt in Deutschland ab und das ist auch gut so.“

Dazu hatte ich ihm drei Fragen gestellt, welche ihr im Artikel hier und im Brief hier findet. Seine Antwort findet ihr – wie immer - hier, in der Rubrik Antworten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass er alle Fragen damit beantwortet hat, dass das Christentum unnütz ist. Alle guten Werte und Einflüsse des Christentums finden sich auch in anderen Organisationen und das Christentum wäre eine „an Sicherheit grenzende falsche Weltanschauung“, welche es nicht Wert sei, aufrechtzuerhalten.

Er schreibt u.a.:

„Beim Christentum als ganzes, muss ich vorab sagen, dass mich Argumente wie Tradition oder Kultur nicht berühren. Heutige christliche Traditionen wurden durch unsere Konsumgesellschaft so beeinflusst, dass sie für die meisten kaum noch mit Religion zusammenhängen (Weihnachten, Ostern oder zuletzt Allerheiligen aka Halloween).“

und

„Das größte Argument für das Christentum sind die christlichen Werte wie Nächstenliebe. Gerade die Basis der evangelischen Kirche in Deutschland setzt sich immer wieder äußerst schön für diese ein, zuletzt ja auch sehr direkt beim Klimaschutz.“

Diese beiden Aussagen, wie auch die gesamte Antwort, zeugen von Unglauben und sehr großer Undankbarkeit. Kirchen und besonders das Christentum ist weit mehr als Tradition und Kultur, aber selbst wenn man sie nur darauf beschränkt, ist es unglaublich, wie undankbar Tim Vollert offenbar ist. Er ist in einem Land aufgewachsen, in welchem er in Frieden leben kann, was nicht zuletzt die christliche Kultur mit sich bringt. Sicher haben wir – vor nicht allzu langer Zeit – hier schlimme Kriege erlebt und leider breitet sich der Atheismus sehr stark aus, aber die friedensstiftende Kultur des Christentums haben die meisten dennoch verinnerlicht. Teils sogar so sehr, dass sich Außenministerin Barbock über Kriegsmüdigkeit beklagt. Aber eben diese Kultur berührt ihn nicht. Wundern sollte es auch nicht. Schaut man sich das politische Geschehen der letzten Jahr an und wirft einen Blick in den Koalitionsvertrag, erkennt man schnell, dass es u.a. ein großes Anliegen der SPD ist, unsere Kultur zu zerstören. Dazu kommt, dass der Islam stark gefördert werden soll, obgleich Tim Vollert auch mit diesem nichts anfangen kann. Er hat zwar nicht Unrecht, wenn er meint, dass die meisten Menschen den Sinn der christlichen Feste nicht mehr kennen, aber dass ist zum großen Teil ein Versagen der Kirchen, welche die Ernsthaftigkeit dieser Feste kaum noch vermitteln, und die Schuld vieler ungläubiger Menschen, die ihrer eigenen Klugheit zum Opfer gefallen sind. Für sie sind diese Feste tatsächlich nur Konsum.

Erschreckend ist aber auch, dass Tim Vollert zwar die Nächstenliebe als Argument für das Christentum anerkennt, aber dennoch seinen Untergang herbei schreien möchte. Die Nächstenliebe, die Diakonie, sowie die Menschenrechte gehen zwar auf das Christentum zurück, aber dennoch möchte er den Urheber dieser guten Werte lieber beseitigt wissen. Viele andere Organisationen übernehmen zwar diese Aufgaben, aber ohne den rechten Grund. Wird aber dieser Grund – Jesus, vor dem sie später Rechenschaft geben müssen – weggerissen, werden auch diese Werte nicht mehr lange Bestand haben. Denn um gute Werke tun zu wollen, braucht es erst mal eine allgemeingültige Moral, welche das Gewissen dazu auffordert. Diese moralischen Anforderungen, denen kein Mensch gerecht werden kann, kommen von Jesus und sind somit Gottes Wort. Das Wort aus der Bergpredigt. Dort sagt Jesus u.a.:

„Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“
„Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“
„Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
„Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“

und ganz besonders Matthäus 22,36:

„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“

Gerade diese Grundsätze sprechen das Gewissen an. Sie sind der Grund für menschliches Miteinander. Fehlt dieser Grund, bleiben nur Staatsgesetze, so ist der Mensch nur diesen und sich selbst verpflichtet. Ohne die moralischen Grundsätze der Bergpredigt bleiben nur Gesetze. Aber Gesetze halten Menschen nicht so sehr von Bosheiten ab, wie das eigene Gewissen. Schlimm ist aber, dass der herbei geschriene Niedergang auch kommen kann, weil gerade die evangelische Kirche sich gerne der Politik anbiedert. Das bestätigt – vermutlich eher unfreiwillig – Tim Vollert sogar selbst.

Dazu käme noch der enorme gesellschaftliche Schaden, welcher entstehen würde, wenn es keine Kirchen mehr gibt. Schließlich übernehmen diese viele Aufgaben, die eigentlich dem Staat zufallen, und das auch noch ehrenamtlich.

Moralische Ansätze, wie beispielsweise die o.g., gibt es zwar auch in anderen Religionen, aber eben nicht ohne Religion. Lässt man die Frage nach dem rechten Glauben mal außer Acht, erkennt man dennoch, dass gerade Religionen für das Gewissen der Menschen wichtig sind. Das wäre auch beim Islam so, wenn er nicht dazu aufrufen würde, die Ungläubigen zu töten.

Für mich ist klar, dass ich diese Antwort so nicht stehen lassen kann. Ich werden ihm also erneut schreiben und euch informieren, sobald ich eine Antwort habe. Wenn es dem Herrn gefällt, kann er noch viel in ihm bewirken. Er ist sehr jung und aus einem atheistischen Haushalt. Wir sollten für ihn beten.