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Christentum und Politik in Deutschland







11.10.2022
von Oliver Zielinski

Dauerbrenner Proteste im Iran – Christenverfolgung weiterhin kein Thema







Der neue Dauerbrenner in den Mainstream-Medien sind die Proteste im Iran. Seit Wochen ist in den Nachrichten dafür ein Platz reserviert. Auslöser ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie wurde verhaftet, weil sie ihr Kopftuch nicht richtig getragen haben soll. Nach Angaben von Aktivisten wurde sie im Polizeigewahrsam geschlagen und starb an einer Kopfverletzung. Die Polizei weist den Vorwurf zurück.

Es ist absolut verständlich, dass darüber berichtet wird. Dass sich Außenministerin Baerbock dazu äußert, war ebenfalls zu erwarten und an sich auch völlig in Ordnung. Seltsam ist aber, dass sich unsere Regierung – nicht nur die aktuelle – immer zu Wort meldet, wenn es um die Unterdrückung von Muslimen geht. Dabei ist es völlig egal, ob das Land unter muslimischer Führung ist oder die Muslime in der Minderheit sind. Im aktuellen Fall sieht man die Frauenrechte in Gefahr. Da lassen sich u.a. die Grünen selbstverständlich nicht lange bitten. Schließlich müssen ihre völlig überhöhten Moralvorstellungen überall in der Welt umgesetzt werden.

Laut Zeit Online hat Außenministerin Baerbock Sanktionen angekündigt. Zur Bild am Sonntag sagte sie: „Wir werden dafür sorgen, dass die EU die Verantwortlichen dieser brutalen Repressionen mit Einreisesperren belegt und ihre Vermögen in der EU einfriert.“ Und weiter: „Wer Frauen und Mädchen auf der Straße verprügelt, Menschen, die nichts anderes wollen als frei leben, verschleppt, willkürlich verhaftet, zum Tode verurteilt, der steht auf der falschen Seite der Geschichte.“

Egal wo auf der Welt: Wenn Verbrechen, wie die von ihr angeprangerten, begangen werden, ist es legitim, dazu Stellung zu nehmen. Auffällig und völlig inakzeptabel ist es aber, wenn die Solidarität nur bei Muslimen gezeigt wird. Sind Christen betroffen, ist von unseren Politikern nichts zu hören, und auch die Mainstream-Medien finden keinen Grund zu berichten. Dieses christenfeindliche Vorgehen erweckt den Eindruck, dass Christen aus ihrer Sicht Menschen zweiter Klasse sind. Hier erfüllt sich genau dass, was u.a. in Lukas 21,12-19 zu finden ist, und in der Predigt von Peter Schild hier thematisiert wird. In dem Wissen, dass es so kommen muss, können wir Gott nur danken, denn wir wissen, wir sind gehalten und erlöst.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass auch hier so verfahren wird. Dabei wird zu recht harten Sanktionen gegriffen, denn das Einfrieren von Vermögen ist eine der Sanktionen, die zu Beginn des Russlandkrieges angewandt wurden.

Von Medien und Politik unkommentiert blieb hingegen – wie fast immer – der Fall einer 42-jährigen Frau aus Bangladesch: Laut Open Doors wurde sie am 2. September im Norden von Bangladesch wegen ihrer Abkehr vom Islam schwer verprügelt. Dies geschah bei dem Besuch der lokalen Religionsführer, die sie nach dem Glaubenswechsel ihres Sohnes zur Rede stellten. Die 42-jährige musste im Krankenhaus ärztlich versorgt werden und leidet bis heute unter den Folgen der Schläge.

In diesem Fall ist zwar niemand zu Tode gekommen, aber wer diese Website regelmäßig verfolgt, oder sich anderswo informiert, der weiß, dass es meistens anders ausgeht. Allein im Iran hätte man genug Anknüpfungspunkte, wenn man nur wollte. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt das Land Platz neun.

Ich kann euch nur bitten: Betet für unsere Glaubensbrüder, und helft mit, deren Leid sichtbar zu machen. Es ist unsere Aufgabe, ans Licht zu bringen, was der Widersacher im Dunkel treibt.