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Christentum und Politik in Deutschland







02.11.2022
von Oliver Zielinski

Vom christlichen Leben 1

Warum Christen leiden müssen



Warum lässt Gott all das Leid auf der Erde zu? Warum greift er nicht ein? Diese Frage stellen sich viele Menschen. Bei manchen endet die Suche nach der Antwort mit Unglauben. Sie glauben nicht oder erhoffen sich nichts Gutes von ihm. Aber hat das Leiden nicht vielleicht auch einen Sinn? Ist es vielleicht eine logische Folge aus der Geschichte des Menschen? Ist Leiden vielleicht heilsnotwendig?

Dieser Frage will ich im Folgenden nachgehen.

Dass Christen leiden ist unübersehbar. Auch das Schweigen von Politik und Mainstreammedien kann über diese Tatsache nicht hinwegtäuschen. Gibt man – beispielsweise in Google – den Begriff „Christenverfolgung“ ein, bekommt man eine nahezu unendlich lange Liste. In den meisten Fällen findet man dann Artikel, in welchen genau dargelegt wird, warum beispielsweise die Römer Christen verfolgt haben, oder was z.Z. mit Christen in den verschiedenen Ländern geschieht. Liest man den Koran, bekommt man ebenfalls eine sehr gute Vorstellung davon, warum in muslimischen Ländern Christen verfolgt werden.

Aber all das ist keine Antwort auf die Frage, denn es beantwortet nur die Frage, warum so viele Menschen das tun. Dass Gott dem allen sofort ein Ende setzen könnte, steht außer Frage. Aber warum passiert gerade das nicht?

Die Antwort ist in der Bibel, also in Gottes Wort selbst zu finden.

Den Grundstein allen Übels hat die Menschheit, gleich zu Beginn, selbst gesetzt, als die ersten Menschen Früchte vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Genau das war ihnen nämlich verboten. So haben gleich die ersten Menschen gesündigt und sich Gottes Zorn zugezogen. Es ist die Ursünde, wegen welcher wir in einer Welt wie dieser leben müssen. Da er uns aber liebt, hat er uns seinen Sohn Jesus Christus gesandt. Durch den Glauben an ihn werden wir gerecht und können wieder zu Gott kommen. Dabei sollen wir seinem Beispiel folgen, so gut es uns möglich und gegeben ist. Dass diese „zweite Chance“ aber nicht so einfach wird, hat er selbst oft gesagt. Da heißt es beispielsweise:

„Gedenket an mein Wort, das ich euch gesagt habe: "Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr." Haben sie mich verfolgt, sie werden euch auch verfolgen …“
(Johannes 15,20)

„So euch die Welt hasst, so wisset, dass sie mich vor euch gehasst hat.“
(Johannes 15,18)

„Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie daran lügen.“
(Matthäus 5,11)

„Selig seid ihr, so euch die Menschen hassen und euch absondern und schelten euch und verwerfen euren Namen als einen bösen um des Menschensohns willen.“
(Lukas 6,22)

Es gibt noch zahlreiche weitere Belege, diese sollten aber reichen. Alle diese Bibelstellen haben eines gemeinsam. Es sind Aussagen von Jesus selbst. Er möchte zwar alle Menschen retten, aber er weiß, dass das so nicht passieren wird. Denn Gott und somit auch Jesus Christus will geliebt werden, wozu er als Schöpfer auch jedes Recht hat. So sagt er:

„Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert.“
(Matthäus 10,37)

Aber er lässt uns die Wahl. Wir können uns für ihn, aber auch gegen ihn entscheiden, mit allen Konsequenzen die das mit sich bringt. Es ist genau das, was die Ursünde ja ausgelöst hat. Es heißt zwar in Markus 16,16: „Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden …“, aber diese Gnade, welche uns allein durch den Glauben geschenkt ist, ist in zweifacher Hinsicht keine billige Gnade.

Zum einen war es teuer für Gott selbst, der seinen eigenen Sohn gegeben hat, damit wir gerettet werden. Durch seinen Tod hat er alle Sünden auf sich genommen, ohne je selbst gesündigt zu haben, und uns davon frei gemacht. Er hat damit mehr erlitten, als wir jemals könnten.

Zum anderen ist die Gnade auch für uns nicht billig. Wir werden zwar nie das erleiden, was er erlitten hat, aber – wie oben zitiert – werden auch wir leiden müssen, denn diejenigen, welche sich vom Widersacher verführen lassen und das Böse wählen, werden uns verfolgen. Sie werden uns all das antun, was oben gesagt ist, denn sowie Gott alle retten will, will der Teufel alle verderben. Wir müssen dem widerstehen und ausharren bis ans Ende. Da Christus als unser Herr und Meister verfolgt und getötet wurde, werden auch wir verfolgt werden. Wir lassen uns aber nur allzu gern vom rechten Weg abhalten, indem wir gegen Gottes Gebote verstoßen, dem Mammon nachlaufen, gerne verurteilen und uns selbst gerecht sprechen.

Anstatt aber Geld, Erfolg und Anerkennung hinterher zu jagen, sollten wir viel mehr Markus 10,29-30 vor Augen haben. Da spricht Christus und sagt:

„Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben.“

Man kann also zusammenfassend sagen, dass wir leiden müssen, weil

- wir es selbst verursacht haben.
- sich Menschen für Gut oder Böse entscheiden können.
- wir dem Widersacher nur zu gern nicht widerstehen.
- es vorhergesagt wurde.

Da wir nun, aufs Kürzeste, sehen können, warum Christen leiden müssen, muss auch besprochen werden, wie wir leben sollen. Dazu in Kürze mehr.