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Christentum und Politik in Deutschland







01.12.2022
von Oliver Zielinski
EKD-Synode 2022 – ist das noch Kirche oder kann das weg?




Die Frage, ob die evangelische Kirche noch Kirche ist – jedenfalls was die oberste Leitung, also die EKD angeht – stellt sich seit langem. Bei der diesjährigen Synode hat die EKD, wie schon so oft, eine starke Antwort darauf gegeben. Sämtliche Beschlüsse der Synode sind Kernthemen extremer Linker und der Grünen. Es ist völlig klar und auch begrüßenswert, wenn sich die Kirche gegen Diskriminierung einsetzt und für eine gewisse Unterstützung von Flüchtlingen, gerade in Kriegszeiten. Geboten wäre aber auch, nicht nur Forderungen der Grünen und Linken zu wiederholen, sondern auch mal selbst zu denken. Fragestellungen, wie man beispielsweise Gottes Wort den Menschen näher bringen kann, eine Art Aktionsplan gegen Atheismus oder eine Aufforderung der Bundesregierung, die Pläne von Claudia Roth (Grüne) zur Entfernung christlicher Schriftzüge, zu stoppen, sucht man vergebens. Um ihnen kein Unrecht zu tun, sage ich vorweg, dass es einen Beschluss gab, der mit der Alltagspolitik oder ihrer eigenen Verwaltung nichts zu tun hatte: Der Beschluss zum neuen Gesangbuch. Wahnsinn!

Nun zu den Beschlüssen, welche nun rein gar nichts mit Kirchenarbeit zu tun haben. (Quelle: EKD)


1. Raus aus der fossilen Abhängigkeit


Als Minimalziel fordert die EKD eine THG-Reduktion bis 2035 um 90 %. Im Idealfall soll 100 % erreicht werden. Dieser Beschluss gilt für alle 20 Gliedkirchen. Dazu soll eine „Roadmap“ erarbeitet werden. Die Erreichung der Ziele soll regelmäßig kontrolliert werden.


2. Frieden – Gerechtigkeit – Bewahrung der Schöpfung


In Bezug auf die drei o.g. Stichworte steht die EKD den Grünen in nichts nach. Selbstverständlich haben sie Recht, wenn sie den Krieg gegen die Ukraine verurteilen, sind dabei aber ebenso einseitig, wie Politik und Medien. Die Kirche erkennt auch, dass die Krise alle Beteiligten unterschiedlich herausfordert, hebt sich aber auch hier nicht vom Mainstream ab. Ihrer Meinung nach braucht es „Hör- und Gesprächsräume und eine Bereitschaft zum respektvollem Streit. … und friedliche Demonstrationen ...“ Ganz gleich wie man darüber denkt, ist es doch bezeichnend, wenn die EKD hier zu Demos und respektvollem Streit aufruft, aber nur einen Absatz weiter die Demonstrationen verteufelt, welche sich gegen die derzeitige Politik und die Medien richten. Sie haben Recht, dass Journalisten nicht angegriffen werden dürfen, dass diese aber nur einseitig berichten, wird von der EKD verschwiegen oder gar nicht erst erkannt.

Beim Thema „Bewahrung der Schöpfung“ blasen sie selbstverständlich auch ins Grüne Horn. Es mag unterschiedliche Meinungen geben, ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht, diese Frage wird aber von der EKD gar nicht erst gestellt. Das wäre ja auch Rechts. Sie sprechen sich aber stark für eine finanzielle Unterstützung besonders betroffener Länder aus. Egal ob menschengemachter Klimawandel oder nicht, kann man ärmere Länder unterstützen. Aber auch hier klingt die Forderung stark nach Grün. Obwohl Deutschland einen Anteil an den Emissionen von unter 2 % hat, wird der Eindruck erweckt, dass besonders Deutschland verantwortlich ist. Dies wird nicht direkt gesagt, spiegelt sich aber in den o. g. und noch folgenden Forderungen wieder. Eine Aufforderung an die Bundesregierung, beispielsweise China und die USA in die Pflicht zu nehmen, ist selbstverständlich nicht zu finden. Diese beiden haben immerhin einen Anteil von 39,78 % im Jahr 2015. (Quelle: Wikipedia) Völlig absurd wird es aber, als dann noch Klimakrise und Ukraine-Krieg miteinander verflochten wird. Im Papier heißt es:

„Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur unmittelbare humanitäre, sondern durch die Schädigung von Böden und die Verschmutzung von Luft und Wasser auch schwerwiegende ökologische Folgen. Zu nennen sind insbesondere die hohen CO2-Emissionen durch militärisches Gerät, die Freisetzung toxischer Stoffe durch Brände und Angriffe auf die fossile Infrastruktur sowie die vielen Ressourcen, die schließlich der Wiederaufbau des Landes kosten wird.“

Richtig ist zwar, dass Krieg zu zusätzlichen CO2-Emissionen führt, aber welche Kriegspartei macht sich darüber Gedanken. Das ist gleichermaßen blödsinnig wie Österreichs FFP-2 Masken zur Unterstützung der Ukraine.

Im Beschluss „Sozialökologische Transformation vorantreiben“ räumt die EKD den letzten Zweifel daran aus, dass sie mindesten so grün ist, wie die Grünen. Dort fordert sie:

„erneuerbare Energien trotz der Notlage in der Energieversorgung oberste Priorität einzuräumen, denn diese „Friedens-Energien“ verringern Ressourcenkonflikte.“

Der EKD ist entweder nicht klar oder völlig egal, dass bei einem Blackout weit größere Gefahren drohen, als auf das Fernsehen zu verzichten. Die Gefahr von Plünderungen, Einbrüchen, Gewalttaten in unbeleuchteten Straßen, erfrierende Säuglinge und Senioren … steigt exorbitant. Wenn sich schon nicht die Politik dafür interessiert, sollte man doch erwarten können, dass sich die Kirche dafür einsetzt, dass Menschen nicht in Lebensgefahr geraten. Hier muss man glauben, beten und vertrauen, aber auch das offensichtliche und menschenmögliche tun. An dieser Stelle bringt die EKD der deutschen Bevölkerung die gleiche Missachtung entgegen, wie die Bundestagsparteien.

Der Beschluss „Tempolimit in der evangelischen Kirche einführen“ ist nach all dem nur noch eine Randnotiz. Die EKD verpflichtet sich und ihre Gliedkirchen zu einem Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen. Zudem fordern sie ein allgemeines Tempolimit von 120 km/h, also noch schlimmer als die Grünen. Man darf gespannt sein, ob sich die EKD bald auch für ein Fleischverbot einsetzt.


3. Sozialökologische Transformation vorantreiben


In diesem Beschluss ist u.a. folgendes zu finden:

„Daher fordert die Synode im Blick auf Armutsbekämpfung von den politischen Entscheidungsträger*innen die Entwicklung eines Instrumentes wie das Bürgergeld, durch das soziale Teilhabe gesichert und Empowerment ermöglicht werden soll. Es soll Qualifizierung und dadurch nachhaltige Vermittlung in Arbeit stärken und alle bisherigen Bezieher von Grundsicherung aus Altersgründen oder Erwerbsunfähigkeit einschließen ...“

Es ist gut ein Sozialsystem zu haben, in welchem niemand hungern muss. Dass dieses aber immer weiter ausgebeutet wird und jeder Dauerarbeitslose mehr zählt als ein Arbeitnehmer, ist der jahrelangen verfehlten Politik zu verdanken. Jeder kann arbeitslos werden, und es ist gut, dass er dann nicht gleich vor dem Nichts steht. Hierzulande wird aber jedem immer mehr und mehr gezahlt, völlig egal ob er je gearbeitet hat oder ob er sich auch nur im geringsten darum bemüht. Sie wird dann mit „Teilhabe“ und einem „biblischen Bild des umfassenden Shalom“ begründet.

Dabei lässt die EKD die Worte in 2.Thessalonicher 3,10 unberücksichtigt. Dort heißt es völlig verständlich:

„Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen.“

Die Bibel spricht sich ganz klar zur Nächstenliebe aus und zum Spenden für die Armen. Ebenso spricht sie sich aber gegen Müßiggang, Faulheit und somit umfassende Alimentierung aus.

Genau dieses Verhalten führt irgendwann in den Ruin, unterstützt von der evangelischen Kirche.


4. Teilhabe in der Einwanderungsgesellschaft gesetzlich verankern!


Die EKD fordert hier die Bundesregierung u.a. auf alle Maßnahmen daraufhin zu prüfen, „ob sie dem Ziel der sozialen Teilhabe von Zugewanderten und Geflüchteten“ gerecht werden.

Anstatt Kultur und Glaube zu schützen werben sie damit u.a. für eine schelle Einbürgerung. Migranten hätten damit alle Rechte und brauchen dabei nicht einmal auf ihre eigentliche Staatsangehörigkeit verzichten. Genau das wird ja gerade von unserer Innenministerin zu erreichen versucht. Die EKD wirkt damit am Selbstbedienungsladen Deutschland mit. Dabei wäre ein Zeichen, welches besagt: „Wir nehmen euch auf und unterstützen euch, bis die Gefahr in der Heimat vorüber ist“ wohl das bessere.

Ebenso der Beschluss „Bundesaufnahmeverfahren für gefährdete Afghan*innen“: Hier wirbt die EKD für die Aufnahme von Afghanen. Sie fordert u.a. legale Fluchtwege und bläst auch hier ins Horn der Grünen. Sicher sind die Menschen dort in Gefahr. Man darf aber nicht verkennen, wie schnell das Land von den zahlenmäßig stark unterlegenen Taliban eingenommen wurde. Die Ablehnung ist hier womöglich nicht so groß, wie man denkt. Aber selbst wenn, kann man nicht ernsthaft jeden völlig unkontrolliert aufnehmen wollen. Sonst wird aus gutgemeinter Hilfe schnell ein Einfallstor für Terroristen. Dazu kommt, dass man bei einer solchen Einstellung der EKD doch hätte erwarten können, dass sie dafür werben, verfolgte Christen besonders zu unterstützen. Immerhin ist Afghanistan auf Platz eins des Weltverfolgungsindexes von Open Doors. Aber dazu findet man an keiner Stelle etwas.


5. Anti-Diskriminierung, Gewaltprävention und Diversitätsorientierung stärken


In diesem Beschluss geht es um die Einrichtung einer Kammer-AG, welche sich mit den o.g. Themen auseinandersetzt. Da die EKD auch hier nur dem Mainstream nachplappert, wird hier nur die Gefahr des Rechtsextremismus genannt. Dass aber gerade der Islam für Juden und die heißgeliebten LGBTQIA+-Community eine Bedrohung ist, wird nicht erkannt. In allen Beschlüssen geht man auch nicht im geringsten auf die immer häufiger werdenden Angriffe und Verwüstungen von Kirchen ein. Würde man das tun, müsste man zugeben, dass radikale Moslems und Linksextremisten in der Regel, wenn nicht sogar immer, dafür verantwortlich sind. Daher wird das Thema gleich ausgespart.

Die EKD plant zu diesem Zweck, dauerhaft ein entsprechendes Qualifizierungsprogramm für Haupt- und Ehrenamtliche zur Sensibilisierung für jegliche Form von Diskriminierung und Gewalt in ihre Aus- und Weiterbildungsstrukturen zu implementieren. Hierzu soll eine entsprechende Roadmap erarbeitet werden.

Was dabei herauskommt wird wahrscheinlich nichts anderes sein, als Faesers „Demokratieerziehung.“

All die o.g. Punkte sind wichtige Themen. Aber all das kann nicht die Hauptaufgabe der Kirche sein, auch wenn es verständlich ist, dass sich auch die EKD dazu äußert. Traurig ist aber, dass die EKD anscheinend keine anderen Themen mehr kennt und bei den Fragestellungen nicht einmal mehr selber denkt. Sie beschränken sich darauf, Mainstream und Bundesregierung nachzuplappern ohne Rücksicht auf Glaube, Kultur und die Menschen dieses Landes. Wenn man nicht wüsste, dass es noch einige aufrechte Gemeinden gibt, wie die Martini Gemeinde in Bremen, würde die Kirche wohl noch mehr Mitglieder verlieren. Mit einer solchen Kirche kann niemand etwas anfangen, da sie sich gerade von Grünen und linken Extremisten kaum unterscheidet. Da kann man auch gleich Mitglied in einer dieser Parteien werden. Über Kirchenaustritte braucht sich da niemand mehr zu wundern. Jeder Mensch soll die Hilfe bekommen, welche er benötigt, aber es müsste auch der EKD klar sein, dass Deutschland nicht die Probleme der ganzen Welt lösen kann. Zudem führt es immer in den Untergang, wenn so etwas kopflos getan wird.

Das endgültige Aus einer ernstzunehmenden Kirche besiegelt die EKD damit, dass sie die Randalierer der „Letzten Generation“ auf der Synode beklatscht hat. Die EKD hat sich mit den Randalierern solidarisiert, wie aus einem Interview mit der Präses Anna-Nicole Heinrich hervorgeht. Auf der IDEA-Website erklärt sie Straßenblockaden als „... ein legitimes Mittel des zivilen Widerstandes von Klimaaktivisten.“ Das dabei bereits mehrfach Rettungswagen zu spät zum Unfallort kamen, stört sie anscheinend nicht. Die verunfallte Radfahrerin vom 01.11.2022 hätte ohne die Blockade möglicherweise gerettet werden können. Auch das spielt für die EKD offenbar keine Rolle. Sie macht sich mehr und mehr überflüssig. Martin Luther müsste mittlerweile so stark im Grab rotieren, dass man eine ganze Stadt mit Strom versorgen könnte. Das wäre immerhin CO2 neutral.