Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
„Was du tust, das tue bald!“
(Johannes 13, 27)
Diese Aufforderung Jesu an Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, ist sicher den meisten bekannt. Es ist die Aufforderung, sein Werk, dass er sich vorgenommen hat, nun nicht mehr länger zu verzögern.
Dieser Situation, die sich während des letzten Abendmahls abgespielt hat, ging voraus, dass Jesus in Vers 21 angekündigt hat, dass einer der Jünger ihn verraten wird. Alle Jünger sahen sich untereinander an, ihnen wurde „bange“, weil sie nicht wussten, wer der Verräter war. Judas war anscheinend geschickt genug, nicht aufzufallen. Offenbar traute sich niemand laut zu fragen, wer es sei. Petrus, der in der Vergangenheit öfter vorgeprescht ist, hielt sich diesmal auch lieber zurück. Er winkte Johannes lediglich zu und forderte ihn so auf Jesus zu fragen. Johannes war Jesus am nächsten, denn er lag an seiner Brust.
Johannes darauffolgende Frage, wer es sei, beantwortete Jesus wie folgt:
„Der ist es, dem ich den Bissen eintauche und gebe.“
(Johannes 13, 26)
Daraufhin tauchte Jesus den Bissen ein und gab ihn Judas. Nachdem dieser den Bissen empfangen hatte, fuhr der Satan in ihn, und Jesus sprach seine Aufforderung vom heutigen Anfangsvers aus. Judas stand alsbald auf und ging hinaus in die Nacht.
Diesen Hergang finde ich mehr als erstaunlich, denn er ist meinem Verständnis nach ein Zeichen der Allmacht Jesu. In diesem Moment weicht der Schutz Jesu völlig von Judas und der Satan bemächtigt sich seiner. All seine bösen Gedanken werden nun in die Tat umgesetzt. Er geht hin und verrät Jesus, wie er es den Pharisäern zuvor zugesagt hatte. Was genau sein Beweggrund war, kann nicht sicher gesagt werden. Offensichtlich ist, dass der Widersacher Judas mit Geld gelockt hat, wie er es oft und gerne tut, denn er weiß, wie leicht sich die Menschen davon verführen lassen. So hat Judas Jesus für 30 Silberlinge verraten, wie auch später Hananias verführt wurde und einen Teil des Geldes zurückbehielt, dass er für den Acker bekommen hat, siehe Apg. 5,3. Auch wenn Geld eine beliebte und starke Waffe des Teufels ist – auch heute noch – ist es möglich, dass es noch andere Beweggründe gab.
An Jesu Aufforderung ist aber erkennbar, dass ihm die Situation nicht entgleitet. Er ist Herr der Lage, wie er es immer ist. Jesus gibt viel mehr den Startschuss zu dem, was geschehen muss und entfernt zeitgleich Judas aus der Gemeinschaft der Jünger.
So geht Judas hin und verrät Jesus an die Pharisäer, die eine Gelegenheit suchten, ihn heimlich zu verhaften, da sie am Tag mit Widerständen vieler Anhänger Jesu hätten rechnen müssen. Allein dazu brauchten sie Judas.
Johannes betont, dass es Nacht war, und die Pharisäer wollten Jesus auch nur ergreifen, während es dunkel ist. Die Nacht ist dunkel. Sie ist vom HERRN so geschaffen und von daher nicht an sich schlecht. Wer aber bewusst Dinge nur in der Dunkelheit tut, damit sie von niemandem gesehen werden, hat vielleicht etwas Böses vor. Im Falle von Judas und den Pharisäern war es genau so. Sie hatten ein Werk der Finsternis vor und suchten dafür die Finsternis. Die Pharisäer hatten all die Jahre Jesus beobachtet. Viele wollten aber einfach nicht glauben. Es ist schwer vorstellbar, dass zumindest den meisten von ihnen nicht bewusst war, dass ihr Vorhaben böse ist. Ebenso Judas. Er war einer seiner Jünger und hat seine guten Werke und Wunder gesehen. Ihnen muss bewusst gewesen sein, dass es falsch ist, was sie tun. Sie konnten und / oder wollten nicht anders und taten das, wovor Paulus mit dem selben Vergleich später warnte.
„Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Neid; sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.“
(Römer 13, 12 - 14)
Denkbar ist aber auch, dass sich die Betonung der Nacht auf Judas speziell bezieht. Mag schon lange vorher viel Finsternis in ihm gewesen sein, denn er war bekanntlich ein Dieb, so war aber völlige Finsternis in ihm, als der Satan in ihn fuhr. So trifft auf ihn zu, was Jesus in der Bergpredigt gesagt hat:
„Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein. Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! “
(Matthäus 6, 22 - 23)
Mit Judas ging die Dunkelheit in die Dunkelheit, um dunkle Werke zu tun.
Auf Jesu Aussage hin, dass einer der Zwölfe ihn verraten würde, gerieten sie in Angst. Sie mussten wenigstens in etwa verstanden haben, was es bedeutet, der Verräter zu sein. Sie waren verständlicherweise auch in Angst, denn wenn Judas seine Bosheit vor ihnen so gut verbergen konnte, konnte jeder der Verräter sein, sogar man selbst. Die Bibel schweigt sich darüber aus, ob es diese Selbstzweifel gab, aber möglich ist es.
Jesus erklärte den Jüngern genau, wie er ihnen zeigen würde, wer es ist, und dennoch verstanden sie nicht. Es war ein offensichtliches Zeichen. Wie konnten sie das nicht verstehen? Auch hier schweigt sich die Bibel aus. Mein Gedanke ist hierbei immer, dass sie es vielleicht noch nicht verstehen sollten, denn das, was passieren musste, sollte auch geschehen. Wäre Jesus nicht gekreuzigt worden, hätte es keine Vergebung der Sünden gegeben. Christus wäre dann auch nicht auferstanden, und der Tod wäre nicht besiegt. Vielleicht sollten es die Apostel nicht verstehen, um nicht mit guter Absicht das falsche zu tun.
Wie auch immer es ist, es hat sicher einen wichtigen Grund.
Da gibt es sicher einiges. Mir sagt diese Stelle eindeutig, dass Jesus Christus HERR ist in jeder Situation. Wer das erkennt, kann mit Schwierigkeiten viel gelassener umgehen, denn er weiß, dass er nicht alleine ist. Der HERR, welcher Himmel und Erde erschaffen hat, ist bei ihm. Sollte IHM, der das vollbracht hat, ein irdisches Problem zu groß sein? Jesus Christus spricht:
„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“
(Matthäus 16, 24 - 25)
In Deutschland ist das Leben i.d.R. (noch) nicht bedroht, wenn man sich zum christlichen Glauben bekennt, aber Schwierigkeiten kann man auch hier schon bekommen. Wer aber einen Blick hinaus in die Welt wirft z.B. nach Pakistan oder Nigeria wird feststellen, dass dort ein anderer Wind weht. Christen werden dort massiv verfolgt und auch getötet. Genau das hat Christus im o.g. Vers angekündigt und fordert uns auf, an ihm festzuhalten, auch wenn es uns das Leben kosten kann.
Vielen Brüdern, die in einer solch bedrohlichen Situation sind, ist das Wissen um Jesu Allmacht und die Erkenntnis darüber, dass er auch dann die volle Kontrolle hat, wenn man leidet, sicher ein Trost. Natürlich ist es etwas anderes, an einem sicheren Schreibtisch zu sitzen oder gerade eine solche Situation zu durchleben, aber das sichere Wissen, dass es so kommen muss, ist stärkend und bereitet uns vor. Wer um Gefahren, aber auch um seinen Retter weiß, kann viel gelassener damit umgehen als jemand, der in seiner Angst von keinem Retter weiß und nur das Ende seines irdischen Lebens vor Augen hat.
Ebenso können wir auch darauf vertrauen, dass Gott einen Plan für unser Leben hat. Wenn wir ihm vertrauen, werden uns alle Dinge zum Besten dienen, wie es auch sein Wort sagt. Erlebt habe ich es selbst schon mehrfach. Oft wissen wir nicht, warum dieses oder jenes passiert. Wir hatten uns das eine oder andere anders gedacht und gewünscht. Wir dürfen aber darauf vertrauen, dass das, was Gott mit uns tut, das Richtige ist und erkennen oft erst später, wozu es diente.
Zuletzt: Haltet euch fern von den Werken der Finsternis. Welche diese sind, beschreibt die Bibel sehr gut. Gleicht das, was euch im Leben begegnet, mit Gottes Wort ab, sei es auf der Arbeit, in der Gemeinde, im Privatleben oder was ihr im Fernsehen hört und seht. Viele böse Werke sind offensichtlich, andere schwer erkennbar deshalb seit wachsam und unterstützt kein Werk der Finsternis.
Euch allen Gottes Segen.