Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.
Wer kennt nicht die goldene Regel aus der Bergpredigt der Bibel? In Matthäus 7 Vers 12 lehrt unser HERR uns folgendes:
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“
Es ist viel mehr als das Sprichwort:
„Was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem Anderen zu“, denn hierbei kann man ggf. noch tief stapeln. Wenn man aber ehrlich zu sich ist und überlegt, wie man erwartet, von anderen behandelt zu werden, dann wird man schnell feststellen, dass man oft nicht so mit anderen Menschen umgeht, wie man es sich selber wünscht. Der Anspruch, den Jesus stellt, ist also um ein Vielfaches höher, als er im ersten Moment erscheinen mag. Vermutlich ist er sogar so hoch, dass ihn kein Mensch erfüllen kann.
Beispiele gibt es genug.
Aufbrausend sein: Andere werden angefahren, haben aber mit der eigentlichen Situation nichts zutun.
Schlecht über andere reden: Generell nicht gut. Zudem bewertet man die Menschen in bestimmten Eigenschaften oft schlechter als sich selbst, obwohl das nicht der Fall ist.
Andere zu eigenem Vorteil betrügen: Vielleicht, indem man eine bestimmte Unkenntnis ausnutzt.
Beispiele, wie man gegen dieses Gebot verstößt, gibt es nahezu unbegrenzt. Es ist daher kaum vorstellbar, dass es Menschen gibt – außer Jesus selbst – die dieses so wichtige Gebot noch nie gebrochen haben.
Es ist die ultimative Aufforderung, den Anderen zu lieben, ihm Gutes zu tun und sich in seine Situation zu versetzen. Wie wäre die Welt, wenn wir alle das beherzigen würden? Über soziale Gerechtigkeit, Frieden und den Umgang miteinander bräuchten wir dann nicht mehr zu reden.
Der o.g. Befehl gilt für alle Menschen und unterstreicht das Gebot der Feindesliebe aus Mt. 5 Vers 43-46:
„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?“
Es ist der ultimative Aufruf zur Andersartigkeit, ganz entgegen der Welt. Der Wuppertaler Studienbibel zufolge haben die Pharisäer das Gebot der Nächstenliebe immer mehr auf sich bzw. ihre eigene kleine elitäre Gruppe bezogen. Ihr Nächster war der Mitpharisäer. Das Volk waren nicht die frommen Leute wie sie. Daher hatten die Pharisäer – wenigstens sehr viele von ihnen – nur Verachtung für das Volk übrig.
Jesus umgab sich mit genau diesem Volk. Er aß mit Zöllnern und Sündern. Er wurde zur Zielscheibe der religiösen Elite und schließlich hingerichtet. Aber selbst am Kreuz betete er für sie. „ Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“, heißt es in Lukas 23 Vers 34. Er zeigte damit, wie wahre Feindesliebe funktioniert.
Aber wie sieht es heute bei uns in dieser Sache aus? Lieben wir unsere Feinde? Handeln wir wie Christus?
Am Ende der Zeit wird die Welt gerichtet. Wer Christus und somit Gott selbst abgelehnt hat, wird die Konsequenzen tragen. Aber bevor das passiert, lässt er – wie Vers 43-45 sagt – die Sonne über die Guten und Bösen aufgehen und über sie regnen. Auch wenn Nachfolger Jesu dadurch auch in diesem Leben schon großen Segen empfangen, hält Gott auch für diejenigen viel Gutes bereit, die ihn (noch) ablehnen. Wenn Gott so an ihnen handelt, sollen wir sie dann ausgrenzen?
Ja, wir sind quasi drin und die Anderen draußen, denn sie sind nicht Teil der Gemeinde. Unsere Aufgabe ist es aber, ihnen die frohe Botschaft zu bringen, ihnen von Christus zu erzählen, damit auch sie nach Christus fragen und letztlich nicht verloren gehen. Wir sind nicht die besseren Menschen. Ich kenne viele offene und freundliche Menschen, die nicht glauben. Sie sind oft die viel besseren Menschen als ich. Mit welchem Recht grenzen wir diese Menschen aus oder lehnen sie gänzlich ab? Nein, das sollen wir nicht tun, sondern sie lieben, annehmen und ihnen Gutes tun. Wie schwer ist das? Wie schwer ist es, die Menschen so zu behandeln, wie wir behandelt werden wollen, auch wenn sie uns hassen und möglicherweise dafür verachten?
Sind wir so, wie es verlangt wird? Um in den obigen Beispiel zu bleiben.
Sind wir immer freundlich oder fahren wir andere immer wieder mal an?
Reden wir immer gut über Andere?
Sind wir immer ehrlich?
Haben wir noch nie gestohlen?
Man sollte sich in diesem Zusammenhang fragen, was alles stehlen ist.
Wir sind nicht besser, aber wir sind aus Gnade gerettet. Wenn es aber Gnade ist, haben wir nichts dazu beigetragen. Einen Grund zur Überheblichkeit gibt es nicht.
Wir sollen also helfen, dass andere auch gerettet werden und in dieser Welt ein Vorbild sein, wie es Jeus verlangt, wohl wissend, dass wir immer wieder scheitern.
Alles im Podcast