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Christentum und Politik in Deutschland



Brief an Außenministerin Baerbock

Christenverfolgung



Sehr geehrte Frau Außenministerin Baerbock,

im Bericht der Tagesschau vom 24.05.2022 kritisieren Sie zurecht den verstörenden Umgang mit den Uiguren in China. Dort ist von Ihnen folgender Satz zu hören:

„Das ist nichts, worüber man hinweggehen kann, und das ist auch nichts, worüber man schweigen kann.“

Das zu kritisieren und immer wieder zu thematisieren ist vollkommen richtig. Wenn Deutschland unterdrückten Minderheiten helfen kann, sollte es das auch tun. Damit das Leid unterdrückter Menschen auch in den Köpfen der Deutschen bleibt, sind die Medienberichte voll davon.

In diesem Zusammenhang habe ich aber eine Frage an Sie. Mit Ausnahme der Morde an Christen in Nigeria vor wenigen Tagen, ist Christenverfolgung in Medien und Politik nie ein Thema. Wenn es aber um unterdrückte Muslime geht, sieht es ganz anders aus.

Laut Open Doors erleiden mehr als 360 Millionen Christen wegen ihres Glaubens intensive Verfolgung und Diskriminierung. Afghanistan ist das Land, wo Christen am schlimmsten davon betroffen sind. Aber auch in Indien, Nigeria und anderen Ländern, werden immer wieder Christen ermordet.

Zum Thema Christenverfolgung war im Bundestag weder von Ihnen noch von anderen Abgeordneten bzw. Ministern je etwas zu hören. Finden Sie es nicht beschämend, dass dies kein Thema ist? Laut Welt.de sind Christen häufiger Opfer von Verfolgung als Angehöriger aller anderen Religionen weltweit. Deutschland schaut aber nur zu.

Ich bitte Sie daher, dies auch im Bundestag zum Thema zu machen. Weiterhin bitte ich Sie, einmal zu schildern, was Sie in Bezug auf dieses Thema zu tun gedenken.



Mit freundlichen Grüßen.

Oliver Zielinski

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