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Christentum und Politik in Deutschland







11.04.2023
von Oliver Zielinski

Krieg in Europa – Er könnte längst vorbei sein



Wie CPD-Infos am 28.01.2023 berichtete, wurde Russland im Zuge der Gespräche zur deutschen Wiedervereinigung zugesagt, die NATO nicht weiter nach Osten auszudehnen. Wie jedem bekannt ist, wurde dieses Versprechen gebrochen und Russland jahrelang provoziert. Dazu kommt, dass im Minsk II-Abkommen vereinbart wurde,

„ ... dass die ukrainische Regierung der russischsprachigen Minderheit im Donbass bis Ende 2015 durch eine Verfassungsänderung größere Autonomie gewährt und ihnen Minderheitsrechte zugesteht, die in der Europäischen Union die Regel sind. Diese Vereinbarung war durch die Vermittlung Deutschlands und Frankreichs zustande gekommen. … Frau Merkel hat kürzlich erklärt, und Herr Hollande hat das bestätigt, dass sie diese Vereinbarung vermittelt hätten, um der Ukraine Zeit zu verschaffen, die diese für die Aufrüstung der ukrainischen Streitkräfte genutzt hat. In der Zeit bis zum Beginn des Krieges ist die Ukraine von den Vereinigten Staaten massiv mit Waffensystemen beliefert worden, ihre Soldaten wurden daran ausgebildet und haben an einer Reihe von Manövern unter Beteiligung von NATO-Streitkräften teilgenommen.“

Dies geht aus einem Interview der Deutsche Wirtschaftsnachrichten mit dem General a.D. Harald Kujat vom 12.02.2023 hervor. Man hatte also auch hier versucht, Russland an der Nase herumzuführen. Nun befindet sich Russland seit über einem Jahr im Krieg mit der Ukraine und bekommt selbstverständlich die alleinige Schuld. All das ist ja schon schlimm genug. Aus einem Interview mit Zeitgeschehen im Fokus vom 20.02.2023 wird noch deutlicher, dass der Krieg vom Westen gewollt ist. Laut dem ehemaligen General hätte der Krieg längst vorbei sein können. Dort erklärt er:

„Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es, einen Verhandlungsfrieden zu erzielen. Die russische Annexion von vier ukrainischen Gebieten am 30. September 2022 ist ein Beispiel für eine Entwicklung, die nur schwer rückgängig gemacht werden kann. Deshalb fand ich es so bedauerlich, dass die Verhandlungen, die im März in Istanbul geführt wurden, nach großen Fortschritten und einem durchaus positiven Ergebnis für die Ukraine, abgebrochen wurden. Russland hatte sich in den Istanbul-Verhandlungen offensichtlich dazu bereit erklärt, seine Streitkräfte auf den Stand vom 23. Februar zurückzuziehen, also vor Beginn des Angriffs auf die Ukraine. Jetzt wird immer wieder der vollständige Abzug als Voraussetzung für Verhandlungen gefordert. 

Die Ukraine hatte sich verpflichtet, auf eine Nato-Mitgliedschaft zu verzichten und keine Stationierung ausländischer Truppen oder militärischer Einrichtungen zuzulassen. Dafür sollte sie Sicherheitsgarantien von Staaten ihrer Wahl erhalten. Die Zukunft der besetzten Gebiete sollte innerhalb von 15 Jahren diplomatisch, unter ausdrücklichem Verzicht auf militärische Gewalt gelöst werden.

Nach zuverlässigen Informationen hat der damalige britische Premierminister Boris Johnson am 9. April in Kiew interveniert und eine Unterzeichnung verhindert. Seine Begründung war, der Westen sei für ein Kriegsende nicht bereit.“

An Kujats Aussagen wird deutlich, dass gerade westliche Staaten ein Ende des Krieges verhindern. Es stellt sich dabei nur die Frage aus welchem Grund. Klar ist aber, dass ausschließlich die USA davon profitieren. Als eine der stärksten Industrienationen, ist Deutschland ein starker Konkurrent, die EU demnach umso mehr. Durch den Krieg haben es die USA erreicht, dass kein russisches Gas mehr importiert wird, durch die Zerstörung der Pipelines auch nicht mehr kann. Als Freund und Helfer – natürlich ganz uneigennützig – springen die USA ein. Seltsamerweise verläuft die Aufklärung des Anschlags mehr als schleppend. Wenn sich der Krieg ausweitet, könnte es zu katastrophalen Folgen kommen. Werden Atomwaffen eingesetzt, könnte Europa völlig vernichtet werden. Russland wird wissen, dass sie sich nicht ohne weiteres mit den USA anlegen können. Würden sich die USA, trotz NATO-Verpflichtungen, dann heraushalten, könnten sie als der lachende Dritte aus dem Konflikt herauskommen. Die EU und Russland könnten sich gegenseitig völlig vernichten und am Ende bleiben die USA, die dann ihre Konkurrenten los sind, ganz wie Henry Kissinger sagte: „Amerika hat keine dauerhaften Freunde oder Feinde, nur Interessen.“ Es ist – jedenfalls meiner Meinung nach – auch nicht damit zu rechnen, dass Russland so schnell die Puste ausgeht. Mit dem Konflikt zwischen China und Taiwan ist ein weiterer Krisenherd entstanden, der nicht zu unterschätzen ist. China ist dem Westen politisch nicht sehr zugewandt, was in der Zurückhaltung gegenüber der Verurteilung Russlands als Aggressor deutlich ist. China hat aber den Anspruch, Taiwan zu annektieren. Nancy Pelosis (Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses) Besuch in Taiwan hatte die Beziehungen zwischen den USA und China verschärft. Zudem deuten die erst am 10.04.2023 beendeten Manöver vor Taiwans Küste darauf hin, dass sich China zumindest auf einen Angriff vorbereitet. Der dritte im Bunde ist Nordkorea. Kim Jong-un testet immer wieder Raketen, welche Atomsprengköpfe tragen könnten. Mit seinen Aktionen provoziert er besonders Japan. Dass sich diese Staaten ggf. gegen die Westmächte zusammenschließen, ist nicht abwegig.

Die Welt befindet sich in einer sehr kritischen Situation. Es kann alles schnell wieder vorbei sein, aber auch eskalieren. Schleierhaft ist mir, welche Rolle beispielsweise die Deutsche Regierung spielt. Es muss allen Beteiligten klar sein, dass nicht Russland alleine die Schuld an diesem Krieg trägt, auch wenn sie natürlich ebenfalls Schuld daran haben. Durch die Waffenlieferungen wird aber eine Eskalation riskiert, die keiner wollen kann. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Regierung das einfach nicht sehen oder verstehen will, oder ob auch Deutsche Politiker eine Eskalation wünschen. Aus welchem Grund sollte man das aber wollen?

Aus CPD-Infos Sicht steht aber fest, dass jeder politische Entscheidungsträger, der die Fakten kennt, am Tod von tausenden Menschen eine Mitschuld trägt. Die deutsche Bevölkerung muss – wie auch die jedes anderen Landes – ganz klar zeigen, dass sie „kriegsmüde“ sind, eben genau das, was z. B. Außenministerin Baerbock nicht möchte. Dieser Krieg muss mit Verhandlungen beendet werden, und das Töten sofort enden.


Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Verwunderlich ist diese Entwicklung aber nicht. Aus der Offenbarung des Johannes geht klar hervor, dass es so kommen muss. Zudem ist jeder Mensch gut beraten Psalm 37,5 zu beherzigen:

„Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen.“

Leider werden die Menschen immer hochmütiger und lehnen Gott ab. Sie wollen selbst entscheiden. Nicht nur an den o. g. Entwicklungen kann man sehen, wohin das führt. Wir als wiedergeborene Christen müssen uns dennoch nicht fürchten. Selbst wenn die Situation eskaliert, wissen wir, wo wir sein werden. Es gibt also allen Grund, sich zu freuen und an dem festzuhalten, was die Bibel immer wieder sagt:

„Fürchte dich nicht.“