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Christentum und Politik in Deutschland







25.06.2023
von Oliver Zielinski

Der evangelische Kirchentag in Nürnberg

Pastor Quinton Ceasar wollte uns doch nicht anlügen



Am 11. Juni endete der evangelische Kirchentag in Nürnberg. Ermutigend zu sehen war, dass viele junge Menschen den Kirchentag besucht haben. Ich freue mich immer sehr darüber, wenn sich Jugendliche für das Wort Gottes interessieren. Es macht in einer Welt wie dieser Hoffnung, eine Welt, die von Gott nichts wissen will, wo der Mammon regiert und der Mensch so überheblich geworden ist, dass er meint, er könne alles besser. Aber wie in jedem Studium und jeder Ausbildung braucht es Lehrer. In Glaubensfragen ist es klar. Lehrer sind alle Christen, aber besonders die Kirche. Ist der Lehrer aber ein schlechter Lehrer, kann der Schüler nichts lernen und plappert nur nach, was er gehört hat, aber nicht versteht. So hat der Lehrer seinen Schüler in die Irre geführt, in diesem Fall möglicherweise auf Kosten des ewigen Lebens.

Im Abschlussgottesdienst des evangelischen Kirchentags war Pastor Quinton Ceasar dieser Lehrer. Die Bibel und die weltweiten Ereignisse tragen genug Stoff in sich, um eine Predigt zu halten, die einer solchen Veranstaltung gerecht wird. Zu denken ist dabei beispielsweise an Christenverfolgung, Umkehr, unseren Missionsauftrag …

Pastor Ceaser war aber an all dem nicht interessiert. Er beschränkte sich daher auf das, was die EKD bereits seit langem tut, aber auf ganz besondere Weise.

Seine Themen waren Klimawandel und sexuelle Identität, also der ganz normale grüne Wahnsinn, mit dem sich Politik und Kirche fast nur noch beschäftigen.

Wenige Minuten vor seiner Predigt wurde aus Prediger 3 gelesen. In diesem Kapitel des Buches stellt der Schreiber verschiedene Bestandteile des Lebens gegenüber, wie z.B. geboren werden und sterben, bauen und abbrechen oder auch Krieg und heilen. All dies hat seine Zeit. Es sind Verse die dazu aufrufen sich auf Gott zu verlassen. Der Schöpfer der alles gemacht hat, alles weiß und die Zukunft kennt, wird den nicht alleine lassen, der an ihn glaubt. Traut auf Gott und fürchtet ihn, so könnte man die Aussagen zusammenfassen. Es sind also sehr tröstende Verse, die uns sagen, dass Gutes wie Schlechtes uns im Leben trifft, aber alles endlich ist, wir nur auf Gott trauen müssen und so nicht verloren gehen.

Pastor Ceaser nimmt darauf Bezug. In ihm ruft der Text aber Angst und „Unbehagen“ hervor. Auf diesem Weg kommt er dann gleich zum Thema. Die armen Umweltaktivisten, die ja nur hören, dass im Moment nicht die Zeit ist, dass sie doch Geduld haben müssten. So werden sie nur angelogen von all jenen, die so freundlich tun, aber eher gegen die „Bewegung“ sind.


„Ich werde euch heute nicht anlügen.“


Wie gut, dass man ihn hat. Ihn, den Pastor der uns nicht anlügt. Er bleibt bei der Wahrheit. Aus seiner Sicht drängt die Zeit. Er bezieht sich auf Jesus und ruft zum Handeln auf. Jesus sagte nicht: „Alles hat seine Zeit“, sondern „Jetzt ist die Zeit“. Mit diesen Worten legitimierte er das Handeln der „Letzten Generation“ (LG). Jesus rufe zu „Veränderungen auf, zu mutigen Endscheidungen, die wirklich Veränderungen bewirken“.

Ja, Recht hat er. Jesus ruft zur Veränderung auf.

„Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!“
(Markus 1:15)

Er ruft zur Buße auf und zum Glauben an Gott, und somit an ihn. Er ruft damit auch zu einer mutigen Endscheidung auf, denn er weiß, dass die Menschen um seines Namens willen verfolgt werden, dass sich Freunde und Familienmitglieder von den Gläubigen abwenden.

Es wäre die richtige Überleitung zu den verfolgten Brüdern in aller Welt gewesen. Diese spricht er aber nicht an. Er meint viel mehr die Randalierer der L.G., die vertröstet und angefeindet werden, trotz ihres unermüdlichen Einsatzes für das Weltklima. Die Randalierer, welche sich nie – jedenfalls soviel ich weiß – auf Gott bezogen haben, aber die uneingeschränkte Unterstützung der evangelischen Kirche haben, weil sie sich ja so für die Schöpfung einsetzen. Das macht sie anscheinend zu vorbildlichen Christen. Es ist dabei völlig egal, dass Menschenleben gefährdet werden und sehr hohe Sachschäden endstehen.

Der Pastor aus Wiesmoor hat aber auch jede Geduld verloren. Er bezeichnet jene Brüder als Lügner, die von Liebe und Nächstenliebe sprechen, aber nie Verfolgung erlitten haben. Sicher ist es schwierig, sich vorzustellen in Verfolgung zu leben, aber mit den Worten: „Wir können nicht mehr warten“ drängt Pastor Ceaser ja nicht zur Eile, weil den verfolgten Christen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, sondern weil queere Menschen nicht die Anerkennung bekommen, die er wohl gerne hätte. Für ihn sind offenbar alle Lügner, die die Nächstenliebe üben wollen und davon sprechen, aber dennoch queeren Menschen sagen, dass dies gegen Gotte Wort ist. Anscheinend sind alle Lügner, die die Bibel ernst nehmen und trans und queer als das abtun was es ist, nämlich ein Hirngespinst. Jeder kann schließlich in der Bibel nachlesen, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Wer nicht glaubt, kann es zudem noch an der Natur beobachten. All das interessiert den Pastor nicht. Er verteidigt den Irrsinn und bekräftigt, dass seine Geduld am Ende ist. Man würde sich ja nur an Heteronormativität klammern.

Nachdem er mehrfach wiederholt hat, dass er die Zuhörer nicht anlügt, gipfelt seine Predigt in die folgenden, mittlerweile legendären Aussagen:

„Jetzt ist die Zeit zu sagen“

“Wir sind alle die Letzte Genaration.“
“Black Lives always matter.“
“Gott ist queer.“
“We leave no one to die.“
“Wir schicken ein Schiff noch viel mehr.“

Ohne über ihn urteilen zu wollen, kann man wohl sagen, dass gerade der dritte Satz eine unerträgliche Gotteslästerung ist. Leider kann daran abgelesen werden, wo die Kirche, zumindest in großen Teilen, bereits hingekommen ist. Die vom HERRN geforderte Nächstenliebe wird dazu missbraucht, Gottes Wort zu verdrehen, die Schöpfungsordnung zu leugnen und radikale Randalierer zu Heiligen zu machen.

Wer sich diese Predigt anhört, kann nur zu dem Schluss kommen, dass die Zeit wirklich drängt. Es drängt die Zeit dazu, diese Kirche wieder auf Kurs zu bringen. Wer sich selbst mit aller Gewalt um sein Leben bringen will, ist meistens nicht davon abzubringen. Schlimm ist aber, dass gerade jene jungen Gläubigen darunter leiden, die ich zu Beginn gemeint habe. Wer in dieser Kirche aufwächst und von diesen Menschen gelehrt wird, läuft Gefahr ihre Lügen anzunehmen und so um seine Seligkeit gebracht zu werden. Gerade der Pastor, der in seiner Predigt mehrfach betont hat, sie nicht anzulügen, hat genau das getan. Aber vielleicht ist es aus seiner Sicht ja keine Lüge. Vielleicht wurde ihm diese irre Ideologie so oft eingeredet, dass er es wirklich glaubt. Die ganze Predigt hier. (Ab Minute 26)

So möchte ich diesen Artikel schließen mit den Worten eines wirklich guten Pastors.

„Lebe was du glaubst, sonst glaubst du bald was du lebst.“ (Pastor Bernd Bierbaum)