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Christentum und Politik in Deutschland







19.02.2023
von Oliver Zielinski

Vom christlichen Leben 2.2

Wie wir leben sollen – Die 10 Gebote (Gebot 3)





Mit den Artikeln „Vom christlichen Leben“ möchte ich herausarbeiten, was es heißt, Christ zu sein. Im Artikel „Wie wir leben sollen“, vom 12.02.2023, habe ich mit den ersten beiden Geboten hier begonnen.

Diese beiden Gebote, wie auch das dritte, mit welchem wir gleich weitermachen, befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Gott und uns. In den Geboten vier bis zehn, sagt er uns, wie wir uns gegenüber unseren Mitmenschen verhalten sollen.


Das dritte Gebot


Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tag. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.


Wie sollen nun wir Christen leben, wenn wir dieses Gebot halten wollen? In 1. Mose 2,3 lernen wir, dass Gott eben das gemacht hat, was in diesem Gebot steht.

„Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.“

Nun kann man davon ausgehen, dass Gott in seiner Größe und Allmacht keine Ruhe braucht, er hat uns also damit von Beginn an eine Ordnung gegeben, die wir halten sollen. So kann man einfach erkennen, dass wir sechs Tage arbeiten sollen, aber am siebenten Tag ruhen. Martin Luther wird da sicher Recht behalten, wenn er sagt, dass sich der Mensch an diesem Tag ausruhen soll, aber viel mehr soll er – wie Luther ebenso sagt – an diesem Tag Gottesdienst halten, Gottes Wort hören, lesen und lernen. Da man alles was man tut, zur Ehre Gottes tun soll, sollte das eigentlich jeden Tag der Fall sein, da dies aber nicht immer möglich ist, soll das wenigstens am siebenten Tag geschehen. So soll an diesem Tag besonders Gottesdienst gehalten und sein Wort gelehrt und gelernt werden. An diesem Tag soll dann auch nicht gearbeitet werden. Dies wird zum einen aus dem Gebot selbst klar, zum anderen werden die zehn Gebote bestätigt, durch Jesus Christus, wie in Lukas 18, 20 erkennbar ist. Da heißt es:

„Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!“

Er nennt dort beispielhaft einige Gebote. Es war auch nicht nötig alle zu nennen, da diese den Juden bekannt wahren. Wer sich also die Frage stellt, ob das Gebot noch gilt, findet hier die Antwort. Wer die Bibel kennt, der weiß aber, dass Jesus manche Dinge etwas geändert hat. Beispielsweise lehrte er über die Ehe, dass sie nicht geschieden werden darf und jeder Ehebruch begeht, der nur eine andere Frau ansieht, sie zu begehren. Das dritte Gebot hat auch eine leichte Änderung bekommen. Hier wurde es etwas erleichtert. Dadurch das Jesus am Sabbat heilte und seine Jünger Ähren herausreißen durften, wird uns gezeigt, dass zwar nicht gearbeitet werden darf, wie es auch das Gebot sagt, aber das Notwendige darf getan werden. So sollen Arbeiten gelassen werden, die an jedem Tag getan werden können, was aber nicht umgangen werden kann, darf man tun.

Wer also dieses sechs zu eins Verhältnis nicht einhält, um mehr Geld zu verdienen und somit keinen Tag hat, an welchem er Gott die Ehre gibt, der sollte etwas an seinem Verhalten ändern, da er klar gegen das Gebot verstößt. Dies zeigt auch indirekt der Brief an die Hebräer (Hebräer 10, 23-25), in denen davor gewarnt wird, die Versammlungen zu verlassen. Wer regelmäßig an der Versammlung teilnimmt, wächst im Glauben. Achtet man aber die Versammlungen nicht, nimmt der Glaube ab. Wer keinen Tag hat, an dem er besonders Gottes Wort treibt, der missachtet die Heiligung, die in diesem Gebot geboten wird.


Was aber ist mit dem Sonntag?


Wenn der HERR sagt, dass der Sabbat (Samstag) zu heiligen ist, dann ist es der Sabbat. Aber auch hier ist aus Gottes Wort zu entnehmen, dass dieses Gebot erleichtert wurde.

Im Brief an die Römer (Römer 14, 5-8) schreibt Paulus:

„Der eine hält einen Tag für höher als den andern; der andere aber hält alle Tage für gleich. Ein jeder sei seiner Meinung gewiss. Wer auf den Tag achtet, der tut’s im Blick auf den Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch. Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“

Hier zeigt Paulus klar, dass es nicht auf einen bestimmten Tag ankommt. Es kann also der Sabbat, der Sonntag, ggf. auch ein anderer Tag gehalten werden. Alles was wir tun, soll zur Ehre Gottes sein, und das zu jeder Zeit. Also ist es egal, welcher Tag besonders geheiligt wird. Wichtig ist, dass es einen Tag in der Woche gibt, der besonders dazu genutzt wird, Gott zu ehren. An diesem Tag soll dann nicht gearbeitet werden, außer das dringend Notwendige, Gottesdienst gehalten und geruht werden. Wichtig ist – hier noch mehr als an den anderen Tagen – dass wir Gott die Ehre geben, mit dem was wir tun. Es kann auch ein langer Spaziergang o.ä. sein. Wenn wir das so tun, tun wir es „im Blick auf den Herrn“, wie auch Paulus sagt.