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Christentum und Politik in Deutschland







04.05.2023
von Oliver Zielinski

Vom Wachen



Wer sich einmal mit der Offenbarung des Johannes auseinandergesetzt hat, der hat eine Vorstellung davon, wie es in der Endzeit sein wird. So schrecklich die beschriebenen Ereignisse auch sind, können wiedergeborene Christen sich dennoch freuen, denn es heißt:

„Und es wurde ihnen gesagt, sie sollten nicht Schaden tun dem Gras auf Erden noch allem Grünen noch irgendeinem Baum, sondern allein den Menschen, die nicht das Siegel Gottes haben an ihren Stirnen.“

Das oben beschriebene Ereignis wird eintreten, wenn der fünfte Engel seine Posaune bläst. Dann wird ein Stern vom Himmel fallen – viele Theologen sind der Meinung, dass es der Teufel selbst sei, wofür auch viel spricht – den Abgrund öffnen und allerlei Übel über die Menschen bringen. Die Menschen, die aber das Siegel Gottes haben, also die wiedergeborenen Christen, welche im Lebensbuch des Lammes stehen, werden von den Plagen nicht betroffen sein. So enthält die Offenbarung auch bei der Beschreibung der schrecklichen Ereignisse eine tröstende Botschaft.

Viele Christen stellen sich beim Lesen dieses Buches aber logischerweise eine Frage:

„Wann wird das alles passieren, oder wie weit sind wir ggf. schon?“

Dazu hat Jesus Christus Stellung genommen: Nachdem er den Jüngern gesagt hatte wie es in der Endzeit sein wird, äußerte er sich zu dem Zeitpunkt folgendermaßen:

„Himmel und Erde werden vergehen; meine Worte aber werden nicht vergehen. Von jenem Tage aber oder der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. Seht euch vor, wachet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.“
(Markus 13,31-33)

Es ist also klar, dass wir nicht wissen können, wann der HERR wiederkommt. Es wird uns aber an vielen Stellen gesagt, worauf wir achten müssen, und dass wir wachsam sein sollen. Wer also nicht wachsam ist, der wird das ewige Leben nicht erlangen. Das ist auch in vielen Gleichnissen erkennbar, wie beispielsweise das Gleichnis der klugen und törichten Jungfrauen (Mt. 25,1-13) oder das vom treuen und bösen Knecht (Mt. 24,45-51).

Der böse Knecht fing an seine Mitknechte zu schlagen, weil er davon ausging, dass sein Herr noch lange nicht kommt. Er kam aber unversehens und ließ ihn in Stücke hauen.


Aber was will uns Jesus damit sagen? Inwiefern sollen wir wachsam sein?

Selig wird, wer glaubt und getauft wird.
(Markus 16,16)

Wachsam ist also wer da glaubt und getauft ist. Auf diese Weise sagt er klar, worauf es ankommt. Viele Menschen, die nicht glauben, lehnen Gott nicht ab, sondern machen sich kaum Gedanken. Der Widersacher beschäftigt sie. Sie kümmern sich um ihre Karriere, die Familie und die Freunde. Sie sorgen sich um die Inflation und versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Diese Menschen haben alles im Kopf, aber nicht Gott. Viele sagen sich, dass sie sich mit dem Thema auseinandersetzen, wenn dieses oder jenes geschafft ist. Wenn sie dann der Tod ereilt, ist es zu spät. Wir wissen nicht, wie lange wir leben. Niemand kann sagen, ob er überhaupt noch am Leben ist, wenn er endlich dazu Zeit hat.

Man kann also eines aus diesen Gleichnissen leicht erkennen: Es ist nie zu früh, sich mit Gottes Wort auseinanderzusetzen und zum Glauben zu finden. Das wird noch klarer, wenn man sich das Gleichnis der törichten und klugen Jungfrauen genauer ansieht. Das Öl für die Lampen ist das Wort Gottes, welches die törichten Jungfrauen nicht haben. Sie haben also keinen Glauben. Die anderen haben Öl, bzw. sie stehen im Glauben. Als nun der Bräutigam kam, mussten die törichten Jungfrauen erst zum Kaufmann, sich Öl besorgen – also erst zum Wort Gottes finden – um dann auch zum Bräutigam zu gehen. Als sie aber ankamen, war die Tür verschlossen, sie konnten also nicht mehr zur Hochzeit kommen. Als sie um Einlass baten, sprach der Bräutigam: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.“

Hier ist also das Öl das Wort Gottes. Da die törichten Jungfrauen dies aber nicht kennen, also keinen Glauben haben, versuchen sie, es noch in letzter Sekunde zu erlangen. Sie erlangen es auch, aber es ist zu spät. Der Bräutigam lässt sie nicht mehr rein. Sie waren also nicht wachsam, sie werden also verdammt.

Was aber an dem Gleichnis noch zu erkennen ist: Das Wort wird irgendwann von der Erde genommen. Wer bis dahin nicht zum Glauben gefunden hat, wird es auch nicht mehr. Es mag in dieser Zeit noch Bibeln geben, aber der heilige Geist wird nicht mehr auf der Erde sein. Ohne diesen kann man die Bibel lesen, wird aber nicht zum Glauben durchbrechen. Eine der wichtigsten Aussagen der Bibel ist also, zu Gottes Wort zu finden. Wer es auf die lange Bank schiebt, wird möglicherweise erst auf den Gedanken kommen, wenn es zu spät ist. Er ist dann verloren für Zeit und Ewigkeit.

So kann ich euch nur bitten: Wer sich noch nicht mit Gottes Wort auseinandergesetzt hat, muss noch heute damit anfangen. Jeder der aber im Glauben steht, kennt sicher den einen oder anderen, der es nicht tut. Betet für sie. So möchte ich schließen mit den Worten:

„Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.“
(Mt 25, 13)